Ihre Musik 1957–66
Männer, Masten und Matrosen  . . .

 

Februar 1965 :
 
Lotar Olias, der erfolgreiche Komponist und Produzent in Hamburg, sitzt auf dem Produzentensessel, als Lolita am 15. Februar 1965 zum ersten Mal [nach ihrem Unfall] in Hamburg vor dem Mikrofon steht. Begleitet von dem Orchester Hans Last, damals noch nicht als mitreißende Partyband von Musikfreunden rund um den Erdball entdeckt, singt Lolita ausschließlich Titel, die aus der Feder ihres neuen Produzenten stammen. Sie singt sie überzeugend und erfolgreich, denn Männer, Masten und Matrosen kann sich auf Anhieb sechs Wochen lang in den deutschen Hitparaden festsetzen und bis auf Platz 37 klettern. Lolitas Erfolg mit dem Lied kann auch die Tatsache nicht schmälern, daß Lotar Olias dasselbe Lied mit demselben Playback auch mit einer anderen bekannten Sängerin aufnimmt: Die Version von Lale Andersen, damals gerade ohne festen Vertrag mit einer großen Plattenfirma, wird von den Schlagerfreunden kaum beachtet. Den Text des Hits, der der Form des Stabreims [sic!] zu neuer Blüte verhilft, ließ sich das Hamburger Multitalent Walter Rothenburg einfallen: Als der Hanseat erfolgreich beginnt, Schlagertexte zu schreiben, ist er als Boxpromotor längst ein Stück deutscher Boxsportgeschichte geworden.
[Horst-Dieter Czembor: Begleittext zur CD Lolita – Paradies der schönen Träume, Bear Family Records, BCD 16431 AH, S. 6 f.]