<<  zurück

AM KAI (Ved Kaien3:21
Musik: dänische Volksweise, bearb. v. Heinrich Blichmann
Text: Lale Andersen
Verlag: ?? 1940

Blau ist die Luft, grün ist das Land,
Sommerwind briest durchs Fenster.
 
Unten am Hafen, da liegt das Schiff, das meinem Liebsten gehört;
und es klingt sein Lachen herauf, das mich so restlos betört.
 
In die alte Wirtshausstube, in das letzte Haus am Pier,
kam er eines Nachts geschlendert, und das Herz schlug schneller mir.
Er war fröhlicher als andere, holte mich zu jedem Tanz,
und in seinen starken Armen fühlt' geborgen ich mich ganz.
Blau ist die Luft, grün ist das Land,
Sommerwind briest durchs Fenster.
 
Er zog mich aus dem verrauchten Raum in das Dunkel der Sommernacht;
die roch nach Heu und Lindenbaum und hat mich ganz schwindlig gemacht.
 
Mit dem Kopf auf seiner Schulter, meiner Hand in seiner Hand
fühlten wir es beide selig, wie sich Herz zum Herzen fand.
Nur des Meeres leises Rauschen mahnte an die weite Welt
und daran, daß einen Seemann Liebe nicht im Hafen hält.
Hmm hm hm hmm, hmm hm hm hmm,
Sommerwind briest durchs Fenster.
 
Unten am Hafen, da liegt das Schiff, mit dem er heut weiterfährt.
Auf den Seemann, sagt er, wartet das Glück anderswo als am häuslichen Herd.
 
In der alten Wirtshausstube bleib ich lange nun allein,
werd' mit andern lachen, tanzen -- doch mein Herz wird bei ihm sein.
Nie vergesse ich sein Lachen, seine Augen, sein Gesicht;
und ich falte meine Hände: Braunes Schiff, bring ihn zurück!
Grau ist das Land, dunkel das Meer,
Nebel stieg vor dem Fenster.
 
Und ich falte meine Hände: Braunes Schiff, bring ihn zurück!